Kalender Illustrierte Inseln 2017 – Juli: Skye
Skye war für mich seit meinem Studium eine mystische Insel im Nebel, auf die mein damaliger Freund mich nicht mitgenommen hatte. Ich habe die Insel lange nicht gemocht. Aber nach ein paar Jahrzehnten bin ich wieder ausgeschnappt, der Typ war eh lange durch. Die Hebriden haben mich 2014 zum wiederholten Male nach Schottland gelockt und Skye musste es dann doch mal sein!
Ich habe die Insel Skye im September bereist, aber auch der Juli gilt als sehr gute Reisezeit für die größte Insel der Inneren Hebriden. Und hier erfahrt ihr, was ich im Kalenderblatt Juli kartographiert habe.
Über die Brücke zum Castle
Manche meinen, eine Insel verliert ihre Abgeschiedenheit, wenn sie mit einer Straße ans Festland gebunden wird. Wir tuckern dennoch mit dem Mietwagen über die Skye Bridge am östlichsten Zipfel zur Insel. Wir winken der Highland-Kuh mit dem Zottelfell und den bedrohlich wirkenden Hörnern zu und biegen dann gleich mal nach links bzw. Süden auf die Landzunge Sleat ab. Hier hatte der Clan der MacDonalds einen Herrensitz im Armadale Castle. Die Ruine ist vor allem von ansehnlichen Gärten umgeben, macht aber auch selbst als Fotomotiv was her. Die Seehunde, die in der Karte in der Bucht vor Sleat herausgucken, kann man nicht nur dort finden, sie leben rund um die Isle of Skye in fast allen Lochs.
Highland Cattle
Bergiges Zentrum
Wir fahren wieder hoch zur Highland-Kuh und biegen nach links ab. Die Berge der Cuilins sind bereits zu sehen. Man unterscheidet die rundlicheren Bergspitzen der Red Cuilins von den schrofferen und auch höheren Black Cuilins. Skye ist ein Wanderparadies, ließ ich mir sagen. Ich wandere ja aber eher nicht bzw. nicht so weit und hoch. Mir reicht es schon die Brücke von Sligachan mit reißendem Fluss und Bergpanorama zu fotografieren. Einen ähnlich schönen Blick auf die Berge hat man vom Kieselstrand von Elgol aus. Manchmal klettern auch die Kühe die steile Straße zum Strand herunter.
Sligachan Bridge, Isle of Skye
Fairy Pools
Man kann sicher die Küste entlang von Elgol bis zu den Fairy Pools wandern. Ich bevorzuge kurze Wege. Zu den Feen und ihrem Schwimmbecken führt ab Glen Brittle ein wenige Kilometer langer Pfad durch relativ flaches Gelände. Da wanderte dann auch ich mal am Bach und den vielen kleinen Wasserfällen entlang und habe Feen gesucht. Wirklich schön da!
Fairy Pools, Isle of Skye
Talisker Destillery
Man kommt ja eigentlich nicht daran vorbei, aber Schottland ohne Besuch einer Whisky-Destille ist eben nur das halbe Vergnügen. Ich hatte auf meinem zweiten Trip ins Land von Braveheart mal so eine Begehung. Die Dämpfe reichen als Verkostung schon aus ;) Auf Skye gilt die Talisker Destillery als die bekannteste, daher habe ich sie hier auch verzeichnet.
Portree
Über Sligachan reisen wir weiter nördlich, lächeln über die Hebridenschafe oder schimpfen, dass die immer viel zu nah oder sogar auf der Straße liegen müssen. Es wird Zeit der Inselhauptstadt Portree einen Besuch abzustatten, die liegt an der Ostküste und hat eine sehr farbige Waterfront, ja, die Häuser sind wirklich pink und hellblau, wie in der Karte. Im Örtchen selbst kann man ein bisschen bummeln, oder wie mal die Notaufnahme oberhalb der bunten Hafenhäuser testen (diese Geschichte erzähl irgendwann noch, versprochen).
Portree, Isle of Skye
Halbinsel Trotternish
Wir begeben uns weiter nördlich auf die Halbinsel Trotternish mit dem Old Man of Storr, einer 48 Meter hohen Felsnadel. Sie ist Teil eines Bergmassives, das nach Osten hin eine steile Felswand bildet. Der Kamm des Bergmassives, der Quiraing, verläuft quer über den Norden der Halbinsel und ist bei Wanderern sehr beliebt. Man hat vom Quiraing eine tolle Aussicht bis zur Küste.
Quiraing – Felsenkante auf der Insel Skye
In der Bucht von Staffin kommen Hobby-Paläontologen auf ihre Kosten: Dino-Fußabdrücke am Strand. Man muss allerdings auf Ebbe warten und wirklich konzentriert auf den algenüberwachsenen Felsplatten bewegen und genau hinsehen. Wer sich die fuß- und halsbrecherische Tour sparen möchte, kann Dinospuren und zugehörige Knochen im nahe gelegenen Museum betrachten.
Skye – Küste bei Staffin
Immer noch auf der nordöstlichen Halbinsel fahren wir auf der westlichen Seite von Uig wieder nach Süden. Irgendwo geht ein kleiner Weg ab – zum Fairy Glen, dem Tal der Feen. Wenn man am Ende des Weges weder Feen, noch kleine grüne Bergkegel sieht, ist man übrigens den falschen kleinen Weg gefahren.
Halbinsel Waternish
Die nächste Station im Norden ist die Waternish Halbinsel mit dem Stein Inn an der äußersten Spitze. In diesem ältesten Gasthaus der Insel aß ich ein Haggis, das mich leider in die Notaufnahme brachte. Ob es am Haggis selbst oder der Beilage lag, ist bis heute nicht mehr zu klären. Ich liebe die schottische Nationalspeise, egal, wie sehr ich das eine Mal davon leiden musste! Die gelbe Blase mit dem roten Schildchen in der Karte ist das Haggis, falls ihr es noch nie gesehen oder gegessen habt.
das älteste Inn auf Skye: Stein Inn
Halbinsel Duirinish
Südlich der Waternish Halbinsel seht ihr ein herrschaftliches Gebäude in der Inselkarte. Dies ist der Sitz des Clans der Mac Leods, Dunvegan Castle. In diesem wandelte ich auf der Suche nach Connor und Duncan Mac Leod vom Clan der Mac Leods – aber ich fand sie nicht. Kein einziger Mac Leod hieß je Connor oder Duncan. Mein Glaube an die Highlander ist gefallen, aber die Flagge der Feenkönigin hat den Fall aufgehalten. Magische Dinge passierten auf der Insel Skye…
Dunvegan Castle – Isle of Skye
Neist Point Leuchtturm
Vom Schloss und Örtchen Dunvegan führte uns der Single Track durch die nordwestliche Halbinsel Duirinish zu unserer Unterkunft in Glendale. Und von dort aus führte ein noch schmalerer Weg einige Male zum Sonnenuntergang an den Neist Point. Der Leuchtturm an der linken Seite des Kalenderblattes steht an der letzten Landspitze der Neist Point Klippe. Papageientaucher, wie der in der Karte verzeichnete, brüten an den Klippen der Westküste im Sommer. Ansonsten ist der größte und mächtigste Vogel im Lande bzw. auf der Insel der Goldadler, er fliegt in der Karte ganz oben.
Neist Point, Isle of Skye
Kompass
Keltenkreuze, wie das im Kompass zur Inselkarte gehören zur Inselkultur wie eine Großzahl Gälischsprecher. Tatsächlich wurde Skye aber nicht nur von Kelten, sondern auch den namensgebenden Wikingern geprägt.
Im Meer drumherum
Eine weitere Robbe lungert da am Schriftzug, wir sind im Nordatlantik und da gibt es ja noch ein paar davon. Ohrenquallen kennen wir alle vom Nord- und Ostseeurlaub, ist in Schottland auch nicht viel anders mit denen. Ein Seestern kriecht vor der Ostküste über den Meeresboden, weiter unten will ihm eine Krabbe entgegenkommen. Ein Aal schlängelt zwischen Insel und Leuchtturmbildchen, und selbstverständlich sind auch Muscheln und Algen Bewohner des kühlen Ozeans.
Stichworte: Hebriden, illustration, illustrierte Inselkarte, inselkarte, Kalender, Kalender 2017, schottland, skye