Ohne Blüten im Haar über die Golden Gate Bridge
Es waren nur 3 Tage, aber die waren so voll gepackt, dass ich nicht zum schreiben kam – man verzeihe mir die Nachlässigkeit. Aber hey, ich bin über die Golden Gate Brücke spaziert! Wenn auch nicht mit Blumen im Haar :D 2,7 Kilometer hin und 2,7 wieder zurück. Und alle 2 Meter ein Bild geschossen :D Die große olle Brücke rostet ein bisschen, aber es ist ja hinlänglich bekannt, dass das gute Stück rund um die Uhr renoviert wird. Sieht trotzdem klasse aus! Und es hat weder geregnet, noch großartig genebelt. Also alles perfekto :))
Unsere persönlichen Tourguides haben den Rest dazu getan, um das hier einen wirklichen Städtetrip mit Unterhaltungswert zu machen. Tante Linda und Onkel Will (diesmal tatsächliche Verwandtschaft – halbisländische) haben uns vom Flughafen abgeholt, gefüttert und mit Gebräu versorgt, zur Brücke gefahren, Fotos geschossen, durch die Stadt geführt und ein nettes Zimmer in ihrem Haus für uns reserviert. Und das steht in einem Vorort von Frisco, umgeben von einem Golfplatz, Vogelgezwitscher und einer Menge Pollen (die dem Wikinger arg zusetzen). Idylle pur.
Aber wir haben ja keine 3 Tage im Hotpot und auf der Sonnenliege verbracht! Nahein! Die beiden haben Baseball-Karten geholt! 3 Tage Staaten und ich sehe tatsächlich den Nationalsport live?! Nicht dass ich der größte Baseballfan aller Zeiten wäre, aber das ist eins der uramerikanischsten Dinge, die man tun kann. Und es ist amerikanisch! Tausende Leute mit Hot Dogs auf der Faust, oder Fritten, Nachos und Burger bewaffnet hocken 3 Stunden lang an einem Montagabend in der Arena, mampfen, trinken, johlen und quatschen mit dem Nachbarn, während da vorne Millionäre aufm Grün stehen, sich kratzen, spucken und einen kleinen Holzball mit einer Keule hauen. Hab keinen kleinen Ball gefangen, aber dafür mit Lou Seal gekuschelt :D Super Stimmung, auch wenn ich das Spiel noch immer nicht ganz begriffen habe. Ist auch egal. Es geht ums dort sein. Die Giants haben übrigens gewonnen – Heimsieg.
Ja und dann haben wir noch die Fisherman’s Wharf gesehen, Krabben und Fisch dort verspeist, zumindest das, was die Möwen noch gelassen haben… die klauen dir das Essen vom Teller weg! Mit der Cable Car bin ich freilich auch gefahren – Berg hoch und runter. Ist wirklich steil, dieses Frisco! Aber eine schöne Stadt. Angenehmes Flair. Mochte Pier 39. Die reinste Tourifalle, nur Souvenirshops und Fressbuden, aber irgendwie nett. Alle sind hier nett. Die Verwandtschaft selbstverständlich, und die restlichen Einwohner der Stadt genauso. Sehr relaxtes Völkchen. Ich mag’s sogar mehr als Hawaii :) Ich werde es vermissen Frisco, Tante Linda, Onkel Will, die Möwen und die Hauskatze auch.
Es ist 4 Uhr morgens, gleich stehen die anderen auf und dann geht’s zum Flieger und dann zu den Schildkröten und Leguanen… :)
Gute Nacht, Guten Tag und was auch immer
Claudi :)