Pepian – Guatemalas Nationalgericht
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Pepian – Guatemalas Nationalgericht

Eigentlich wollte ich Masken schnitzen, aber es fand sich in ganz Chichicastenango kein Schnitzer, der das riskieren wollte. Stattdessen durfte ich/wir einem Koch assistieren. Ausgerechnet! Ich bin dafür so begabt wie das Krümelmonster zum Kekse backen. Aber zum Glück hat man den deutschen Bloggerinnen eh wenig zugetraut und die Zutaten bereits auf dem berühmten Mayamarkt von Chichicastenango gekauft und die wenigen Arbeitsschritte zum Nationalgericht Pepian vorbereitet.

Rösten, Pürieren, Kochen – fertig!

Manuel Alonso Giron ist der Chefkoch des Mayan Inn in Chichicastenago. Als wir vom Gemüsemarkt zurückkehren, hat er bereits die verkohlten Herdplatten seiner rustikalen Küche angeworfen. Ein Huhn schwimmt im blubbernden Wasserbad. Später wird es in der Pepian-Sauce baden gehen und uns als Nationalgericht der Guatemalteken kredenzt. Wir halten alle mal einen Kochlöffel hoch, dann legt Senor Giron los.
Chefkoch im Maya Inn

Bzw. er ist ja schon fertig. In einer Pfanne hatte er getrocknete Chilis, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch angeröstet. Das gleiche tat er wohl mit Sesamsamen, Kürbiskernen und Toastbrot, nur nicht so lange, sonst brennt‘s an. Wir zerbröseln noch ein bisschen die schwarzen Chilischoten und dann wandern sämtliche Zutaten in die Moulinette. Ein rötliches Pulver, Achiote (vom Lippenstiftbaum) und Hühnerbrühe werden hinzugegeben und schließlich wird alles zusammen gekocht. Die Menge der Hühnerbrühe scheint variabel. Wer es suppig mag, gibt entsprechend mehr dazu. Die Kochzeit hängt davon ab, was man darin noch kochen möchte, oder ob es bei der Sauce bleibt. Für letzteres reichen 30 Minuten.

Pepian-Zutaten im Mixer

Das Maya Curry

Pepian ist eine würzige Sauce mit rauchigem Aroma, in der die Mayas gern auch noch Kartoffeln, Kürbis, Bohnen und eben Fleisch mitkochen. Mir war die Sauce nicht würzig genug. Ich hatte eine scharfe Chilisauce erwartet. Aber die Mayas essen gar nicht scharf, hat uns Guide Walther erklärt. Das seien mexikanischen Nachbarn, die es so feurig mögen. Das Maya-Curry ist seit 2007 kulturelles Nationalerbe der Guatemalteken und in fast jedem einheimischen Restaurant und auch an Straßenständen zu finden. Und wer hat’s erfunden? Die Mayas – aber sie haben sich Anleihen bei den Spaniern geholt! ;)

Pepian

Rezept-Zutaten mit Hindernissen

Señor Girons Rezept habe ich nur grob mitgeschrieben. Ich habe etwas nachrecherchiert und diverse Rezepte gefunden. Grundsätzlich ist es schwierig das Gericht in Deutschland wirklich wie ein Original Pepian zuzubereiten. Bestimmte Chili-Arten, Achiote (was nur der Farbe dient) sind nur in Spezialmärkten oder via Internet zu beziehen. Ich habe daher eine Rezept-Version herausgesucht, die man halbwegs hinbekommen könnte. Ich glaub, das KaDeWe hat diese Chilisorten, aber wahrscheinlich nicht getrocknet.

Pepian-Rezept (für ca. 4 Personen)

Pepian (c) Claudia Ottilie

Copyright: Claudia Ottilie
mehr Rezepte als Mandala > hier

1 Zwiebel geviertelt
1 rote Chili-Schote (getrocknet)
1 Guajillo Chili-Schote (getrocknet)
1 Pasilla Chili-Schote (getrocknet)
2 El Kürbiskerne
2 EL Sesamsamen
4 Pfefferkörner
4 Nelken
2 Knoblauchzehen
5 – 7 Pflaumentomaten (ca 500g)
1 TL Oregano
1⁄2 Zimtstange
1 Scheibe Toastbrot
¼ Bündel Koriander
1 Tasse Hühnerbrühe

Viel Spaß beim Nachkochen! Ich freu mich über Nachricht, wie es geschmeckt hat!

Update 27.2.2016
Ich habe es heute selbst gekocht! War gar nicht so schwer ;)
Statt der einheimischen Chili-Sorten habe ich im Supermarkt in die Peperoni-Mix-Kiste gegriffen. Heraus kamen 1 rote Chili, eine grüne, die der Guajillo recht ähnlich sieht, und je eine andere grüne und rote – frisch. Das Anrösten wurde in den Ofen unter den Grill verlegt, bis die Peperonis sehr dunkel waren. Und statt Toastbrot habe ich 3 EL Semmelbrösel verwendet. Zwei Hühnerbrüste habe ich in der passierten Sauce dann schön weich gekocht und muss sagen: Es schmeckte dank guter Sesamröstung sehr nussig und britzelt jetzt noch auf der Zunge! :D

Pepian gekocht

Ich recherchierte auf Einladung des Mayan Inn. Vielen Dank dafür!

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