Kalender Illustrierte Inseln 2017 – Dezember: Neuseeland Südinsel
Angeblich ist Neuseelands Südinsel die schönere von beiden Inseln. Ich würde dennoch immer wieder beide Inseln bereisen und nie nur die eine favorisieren. Te Wai-pounamu („die Wasser des Grünsteins“) wie die Maori sie nennen, ist mein stolzes Dezemberblatt, das letzte Blatt meines Inselkalenders und für mich eines der schönsten. Und das ist drauf:
Pancakes und Kohlbäume an der Westküste von Neuseelands Südinsel
Wer die Insel nicht anfliegt, kommt mit der Fähre von Wellington nach Picton an die Nordküste der Südinsel. Die Marlborough Region ist bekannt für ihre Weine. Ich gebe zu, ich trink den sogar in Deutschland, auch wenn er weit fliegt… Das Weinblatt grenzt im Westen an einen Kohlbaum, cabbage tree sagen die Neuseeländer. Diese palmenähnlichen Bäume sieht man im Abel Tasman Nationalpark genauso wie in der Nähe der Pancake Rocks, die ich der Westküste südlich von diesem Baum eingezeichnet habe. An der gestapelten Felsenformation schlemmte ich mich durch Pavlova und – tatsächlich – Pfannkuchen!
Hokitika, Neuseelands Jadestadt
Wir fahren die Küste weiter nach Süden und stoßen in Hokitika auf einen grünen Angelhaken. Dieser Hei-Matau ist mein aus Greenstone/Grünstein geschnitzer Schmuckanhänger. Ich kaufte ihn in der Stadt der Jade-Schnitzer. In Hokitika dreht sich nämlich alles um den grünen Stein. Den Highway Nr. 6 an Neuseelands Westküste weiter südlich fahren wir im Schatten der Misty Mountains bzw. der südlichen Alpen und sehen u.a. die Zunge des Fox Gletschers. Auch Mt. Cook ist auf der weiteren Strecke nach Queenstown immer mal wieder zu sehen, ich habe ihn mit seinem Maori-Namen Mt. Aoraki in die Karte eingezeichnet.
Action in Queenstown
Der Highway führt über die Alpen nach Queenstown, der Outdoor-Hauptstadt Neuseelands. In der Nähe sprang ich 2006 aus einem Flugzeug, man kann sicher aber auch an ein Seil binden und von der Brücke hüpfen oder mit einem Schlauchboot durch ein paar Stromschnellen jagen. Alles easy hier. Der Fallschirmspringer gehört unbedingt dorthin, auch wenn man an anderen Stellen der Inseln ebenfalls skydiven kann.
Neuseelands schönster: Milford Sound
Um zum links davon in der Karte eingezeichneten Mitre Peak zu gelangen, nehmen wir die Milford Road und gelangen so zum berühmten Sound mit dem markanten Peak. Ich sah ihn zweimal, einmal im Dauerregen, einmal im Sonnenschein. Dieser Sound ist natürlich nur einer von vielen Fjorden, die den Süden der Südinsel durchziehen. Viele sind kaum erreichbar. Die Berge und Schluchten sind die Heimat der Bergpapageien. Einen frechen Kea trifft man in dieser Gegend eigentlich immer. Ich lass ihn über das Fjordland fliegen, ohne Scheibenwischergummi im Schnabel.
Ganz im Süden: Slope Point
Im Süden angekommen wenden wir uns ostwärts und kommen zum Slope Point. An diesem Wegweiser stand ich auch schon, er steht an der südlichsten Spitze der Südinsel Neuseelands und weist zum Äquator und zur Antarktis. Nicht weit vom Slope Point entfernt geht ab Invercargill die Fähre nach Stewart Island. Auf der kleinen Insel soll man Kiwis (die Vögel) antreffen können. Ich sah und hörte vor allem eher die Keas kreischen.
Seelöwen am Leuchtturm
Vom Slope Point orientieren wir uns weiter nach Osten – zum Nugget Point. An dieser windigen Ecke Neuseelands hat der liebe Gott ein paar Felsbrocken vor die Küste gestreut. Ein Leuchtturm warnt die Schiffe vor diesen Felsen. Seelöwen leben an den Klippen unterhalb des Leuchtturms, wir fanden sie aber auch in anderen Kolonien die Ostküste nordwärts. Auf der Otago-Halbinsel zum Beispiel leben ebenfalls Seelöwen, aber auch die Albatrosse brüten hier. Ich finde, so ein majestätischer Vogel darf über allem schweben und habe ihm einen besonderen Platz auf dem Kalenderblatt gegeben.
Pinguine in Neuseeland!
Die kugelförmigen Steine am Strand von Moeraki sind ja ein beliebtes Postkartenmotiv. Sie sind vor allem deshalb so bekannt, weil niemand genau weiß, warum sie so perfekt rund sind. Das kleine Oamaru hat es mir schon bei meiner ersten Reise nach Neuseeland angetan. Hier gibt es nämlich eine Gelbaugen-Pinguin-Kolonie (der Pinguin beim Kompass ist so einer) und eine Kolonie von Zwergpinguinen. Die kleinen Blauen sind die knuffigsten von allen. Sie kommen jeden Abend an Land und können beim Watschelgang zur Kolonie beobachtet werden.
Traumlandschaft am Lake Tekapo
Der kleine blaue Pinguin schaut bereits auf die lila Lupinen, die im Sommer in jedem Straßengraben sprießen. Am Lake Tekapo blühen sie großflächig in Rosa, Weiß und Lila, dazu noch die Steinkirche of the Good Shepherd und das romantische Bild vom türkisen Gletschersee ist perfekt. Von Tekapo ist auch wieder der allgegenwärtige Mt. Aoraki zu sehen.
Christchuch und Kaikoura
Nördlicher endete für mich bisher immer die Fahrt in Christchurch. Auch wenn sie nicht wieder vollständig aufgebaut wird, die vom Erdbeben zerstörte Kathedrale ist das Symbol der Stadt. Für meine dritte Neuseelandreise plane ich, unbedingt mal in Kaikoura vorbeizuschauen. Derzeit ist die Stadt vom Erdbeben im November arg in Mitleidenschaft gezogen, aber ich bin sicher, bis ich mir wieder einen Flug nach Neuseeland leisten kann, ist auch Kaikoura wieder fit. Dort kann man Wale beobachten und mit Delfinen schwimmen. Das wäre doch ein tierisches Vergnügen!
Der Kompass ist mit den grünen Federn des Kakapos (Bergpapagei) zusammengestellt und hat Gesellschaft von einem Gelbaugen-Pinguin bekommen.
Im Meer drumherum
Tja, da ist allerhand los. In Kompassnähe wedelt eine Kelppflanze, links daneben trudelt ein Fetzenfisch vor sich hin, den ich auch in Tasmanien erwähnt habe. Ein Sonnenstern, ein paar Fische und ein Tintenfisch sind außerdem im Südpazifik unterwegs.
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