Wie ich auf Lara Crofts Spuren durch Ta Prohm kletterte
Jaha, Kambodscha, das ist wirklich Klasse! Im Ernst. Mein persönliches Highlight, so far. Habe 2 der 3 Tage, für die ich 40 Dollar Eintritt zahlen musste in Angkor und zwischen den Ruinen verbracht. Oder eher: auf den Ruinen. Sind auf etliche der „Zapfen“-Türme, wie ich sie nenne, hochgekraxelt. Es geht weniger um die steile Aussicht, eher darum, dass man in Europa niemals auf ein archäologisch bedeutendes Kulturdenkmal raufklettern dürfte. Aber ja, man ist dem Regenwald noch ein Stückchen näher. Mit den Baumwipfeln face to face :) Und es ist echt laut da. Es zirpt und summt fast lauter als die Klimaanlage auf Phuket, und die war ohrenbetäubend!
Es steht wirklich mitten im Urwald! Erkennt man auch daran, dass in einigen Tempeln die Bäume sich an den Steinen festgebissen haben. Der Tempelbezirk nennt sich Ta Prohm, dort wurden auch ein paar Lara Croft-Szenen gedreht… aber das ist völlig Jacke. Die riesigen Baumwurzeln wachsen quer durch und über die Mauern drüber und machen nach und nach die Anlage futsch. Das, was Pol Pot nicht schon auf andere Weise kaputt bekommen hat, wird in ein paar hundert Jahren von der Natur selbst zu Staub zermalmt.
Und sonst: Siem Reap. Die Stadt hat was. Wir haben uns größtenteils im French Quarter aufgehalten. Irgendwo zwischen den 170 Bars und Restaurants. Unter anderem im Red Piano, das mit blauer Fassade und blauen Korbstühlen eindeutig keine Werbung für seinen Name macht. Dafür mit Angelina Jolies Namen und Gesicht an den Wänden. Miss Lara Croft hat hier angeblich einen eigenen Cocktail entworfen. Der heißt natürlich Tomb Raider… als ich die Zusammensetzung gelesen hatte, wollte ich es nicht mehr kosten. Cointreau, Zitronensaft und Gin… bäh! Die Frau ist geschmacklos! Ich bleib bei Blue Hawaii und Pina Colada :)
Und dann haben wir doch tatsächlich einen Stuttgarter in Siem Reap getroffen! Hab irgendwie vergessen, seinen Namen zu erfragen. Scheint Opern-Fan zu sein. Jedes Land, das er besucht hat, scheint eine ganz besondere Oper zu beherbergen… Ob es eine in Phnom Penh gibt? Na, der hat uns jedenfalls den halben Abend zugeschwäbelt.
Tja, und dann habe ich noch so an die 10 Stunden im Internet und am Telefon verbracht, um die „Nepal-Affäre“ zu entschärfen. Die Tickets hatte ich schon im Oktober in Deutschland per Netz gebucht. Auch per Auslandsüberweisung an die Nepalesen bezahlt. Sie wollten die Tickets in Bangkok hinterlegen und hatten sogar versucht sie in das Hostel dort zu bringen. Das hatte natürlich nicht so ganz geklappt. Dann war ich auf Phuket und nur ein paar Stunden in Bangkok, konnte also auch nix abholen oder irgendwo hinbringen lassen. Seit Phuket hab ich versucht ihnen zu erklären, dass ich das Ticket am Flughafen haben will. Kann ja nicht so schwer sein! Offenbar doch. Also hab ich in Bangkok angerufen und in Kathmandu…. Lauter Inder, die mich bitten langsamer zu reden, aber selbst ohne Punkt und Komma plappern. Und mit diesem Apu-Akzent, der echte Konzentration fordert. Zum Schluss hat mich Mr. Ramesh angeschnauzt, er würde mir schließlich einen Gefallen tun, also möge ich doch nicht so hetzen. Es würde doch reichen, wenn er mir die Tickets am Abflugtag 2 Stunden vor Abflug zum Flughafen bringt! OK, in God we trust… sei der heilige Elefant mit uns und ich lass gut sein. Wird schon klappen!
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