Wie ich vor Galapagos die Haie aufweckte
Hola ihrs allos!
Ich kann kein Spanisch, bin daher etwas aufgeschmissen in diesem Lande, wo man nur an den Touriecken etwas Inglés spricht. Dieses Durchmachen bis 4 Uhr in Frisco war nicht unbedingt eine meiner besten Ideen.
Der Flugtag danach war Horror. Auf den 5 Stunden Flug nach Miami hab ich neben einem Fettsack (nicht der Isländer) sitzen müssen, der aus irgendeinem unerfindlichen Grund am Fenster hocken musste. Das heißt dann, alle Mann aufstehen, wenn der Herr aufs Klo muss! WARUM??? Warum hocken sich solche Leute grundsätzlich ans Fenster, wenn sie kaum in die Sitzreihe kommen?! Ich habe immerhin 3 von den 5 Stunden geschlafen. In Miami ausm Flieger getaumelt und in den nächsten (was witzigerweise dieselbe Maschine war) und 4 Stunden nach Quito. Neben mir ein Kaffee-Opi aus Kolumbien oder so.
In Quito stand José (jap, er hieß wirklich so) am Flughafen und hat uns abgeholt. Nur gut. In Millionenstädten in Südamerika ist nachts nicht gut Kirschen essen. Er hat uns den KFC um die Ecke empfohlen :D Den wir verpennt haben. Zu kaputt von all dem Fliegerschlafen. Also nix gesehen von Quito und am nächsten Tag wieder um 6 Uhr aufstehen und zum Flughafen… auf nach Galapagos! Quito am Morgen zu sehen, reicht aber auch schon fast für den Rest der Reise. Es liegt in den Anden (2808 m), in einer Art Kessel (wie Kathmandu) und wird sanft von den Wolken zugedeckt. Das was man trotz Wolken sieht, sind viele bunte Häuschen bis in die Hänge hinein gestapelt (wie Kathmandu, oder auch Damaskus). Scheint viel los und viel arm zu sein. Ausm Flieger hab ich mir dann lieber die Andengipfel angesehen. Und die waren schööön :))
Und nach einer kühlen Nacht in Quito und einem angenehmen Morgen auf dem Flughafen, die Hitzewelle auf Baltra. So heißt die Miniinsel, auf der einer der Galapagos-Flughäfen liegt. Flughafen ist es nicht ganz, eigentlich nur ein paar Stützfeiler mit etwas Wellblech drauf. Ich bin in langen Klamotten dort aufgelaufen! Und wirklich fast ausgelaufen! Was für eine Hitze! Und das eine Stunde lang in einem fensterklimatisierten Bus. Der uns nach Porto Ayora auf Santa Cruz gebracht hat. Auf der Fahrt gab’s ne Menge rotbraune Steinbrocken mit Kakteen drauf, Bananenplantagen, Gestrüpp und keine Viecher soweit. In der Stadt selbst flattern ein paar Pelikane rum, die üblichen Möwenverwandten und ein paar Meerechsen machen die Runde.
Am nächsten Tag, was gestern war, haben wir ein weiteres Mal die Welt von unten gesehen :) Für den nächsten Satz werdet ihr mich hassen, ich weiß es! Ich habe mit Seelöwen unter Wasser gespielt, bin Adlerrochen hinterher geschwommen und habe schlafende Riffhaie in ihren Höhlen geweckt! Um euch eine kleine Genugtuung zu geben: dafür musste ich 5.30 Uhr aufstehen (irgendjemand hat den Wecker ne Stunde zu früh gestellt!) Irgendwo im weiten Blau des Ozeans waren noch ein paar Hammerhaie unterwegs, kamen aber nicht sehr nah an uns ran. Unser Divemaster Hugo war etwas salopp unterwegs. Laut meiner Tauchtabelle hat er es etwas übertrieben. Waren insgesamt fast 2 Stunden unter Wasser (in 2 Tauchgängen) und das jedes Mal zwischen 15 und 20 Metern. Sind daher heute ein wenig dizzy :I
Aber cool, was man da unten alles sieht. Keine Korallen, dafür viele Röhrenwürmer, Seesterne und Muscheln. Die Riffhaie selbstverständlich. Schlafen tagsüber in den Höhlen, kommen aber raus, wenn neugierige Taucher sich davor legen und blöd reingucken. Sind sehr gemächlich unterwegs, die Herren in Grau. Ansonsten schwärmen ganze Schulen von Riffbarschen und Doktorfischen dort rum. Und die neugierigen Seelöwen, die einen über den Haufen schubsen, wenn man nicht aufpasst, drehen ihre Pirouetten und schießen wieder nach oben.
Für morgen steht eine kleine Fahrt zu den Galapagos-Schildkröten an. Mal schauen, ob es sonst noch was zu sehen gibt. Und ihr müsst auch überhaupt nicht neidisch sein, es ist viel zu heiß hier! :D
Gruß aus Santa Cruz
Claudi :)