Kalender Illustrierte Inseln 2017 – September: Tasmanien
Da ist sie, die Insel der Teufel! Tasmanien ist eine der wenigen Inseln, die ich ohne zu zögern als eine Lieblingsinsel bezeichnen würde. Was ich auf diesem Eiland erlebte, habe ich im Kalenderblatt September verzeichnet. In Tasmanien ist um diese Zeit Winterende und es geht stramm auf den Frühling zu, eine gute Zeit für eine Reise zu den Teufeln ;)
Meine Tasmanienreise 2008 begann in der Inselhauptstadt Hobart, im Süden der Insel. Nicht weit von Hobart entfernt (links daneben) seht ihr den Tasmanischen Teufel, den ich in einem Wildtier Park sah und so knuffig fand. Angeblich gibt es noch Teufel in der Wildnis, wie in den Hartz Mountains. In den tasmanischen Hartz zu fahren war für mich ein besonders Erlebnis. Denn es war ausgerechnet an Walpurigsnacht! Um den Teufel herum seht ihr in der Karte zwei Pandani, Große Grasbäume. Sie sind endemisch in Tasmanien, kommen also sonst nirgends auf der Welt vor. Mir gefallen diese Bäume mit den schneidigen Blättern, sie sind die perfekte „Palme“ zum nicht wirklich tropischen Tasmanien.
Overland Track und Cradle Mountain National Park
Links neben den Pandani an einem kleinen See sitzt einer von vielen Vogelvertretern Tasmaniens, der Pink Robin, auf Deutsch Rosenbrust-Schnäpper. Dieser kleine Geselle ist schwer zu entdecken, aber so drollig, dass ich ihn malen musste. Er lebt in dieser Karte unterhalb eines Farns, normalerweise ist er darüber zu finden ;) Farne und Farnbäume findet man dagegen fast überall. Auch auf dem Overland Track. Ja, dieser Track sollte mir den Spaß am Wandern näherbringen, aber irgendwie lief da was schief. Großes Drama am Berg, der Boardwalk i der Karte ist nur der Anfang dieses 80 Kilometer langen Wanderweges, das rote Zelt markiert meinen Endpunkt darauf. Dass beides so nah beieinanderliegt, hat Gründe! Den Cradle Mountain habe ich von dort aus auf jeden Fall gesehen – beeindruckend.
Weiter westlich kam ich auf dieser Reise nicht, ich habe den mir unbekannten Teil der Insel daher mit mehr Grün und Geld aufgefüllt. Nationalparks bedecken die Insel zu über 30%. Eukalyptus (die gelb-weißen Blüten) ist die vorherrschende Baumart. Und die Farne natürlich ;)
Himbeerwürstchen auf der Himbeerfarm
Kommen wir zu diesem roten Punkt in der nördlichen Mitte der Karte: eine Himbeere. Ja, das ist eigentlich nichts typisch Tasmanisches. Und irgendwie doch. Denn Tasmanien galt lange Zeit als die Obstkiste Australiens und war hauptsächlich als Apfelinsel bekannt. Aber auch andere Früchtchen gedeihen hier bestens. Die Himbeerfarm, die ich in der Nähe von Launceston besuchte, hat sich vor allem durch eins hervorgetan: Man hat die verrücktesten Sachen aus den Himbeeren kreiert. Nicht nur Marmelade und Saft. Nein, auf der Raspberry Farm kaufte ich Himbeersöckchen (Wolle, rote Farbe, Himbeerduft) für meine Mutter und ärgere mich bis heute, nicht die im Café angebotenen Himbeerwürstchen zum Frühstück probiert zu haben. Aber es gab sie!
Tiere der Insel: Schnabeltier, Wallaby und Wombat
Einen Katzensprung weiter beobachtete ich Schnabeltiere beim Schwimmausflug in einem Tümpel bei Latrobe. Putzige Tiere und ihr englischer Name Platypus bringt mich immer zum Grinsen. Sie haben ja auch platte Füße ;) Was die Tierwelt angeht, ist Tasmanien eh der Hit. Kängurus, Wallabys und Wombats trifft man immer mal wieder in freier Wildbahn, nach Echidnas (Ameisenigel) und dem Teufel muss man eher suchen. Dass Menschen Straßen durch ihre Reviere bauten, hilft ihnen allerdings nicht. Entsprechend gibt es immer wieder pflegebedürftige Tiere, die in Wildparks unterkommen. Im Bonorong Wildlife Park züchtet man daher nicht nur Teufel, man nimmt auch Wombats und Kängurus auf, wer noch nie einen Quoll gesehen hat, findet diesen ebenfalls dort. Schönes Gelände und ich durfte mal kurz einen Koala streicheln!
Wineglass Bay
Das in der Karte verzeichnete Wallaby ist eines von denen, die ich am Parkplatz zur Wineglass Bay traf. Sehr zutraulich, weil hungrig. Die Bay selbst sah ich von oben, nach einer kleinen Wanderung. Ein perfekt geformter Kelch, daher das kleine Weinglas mit der blauen Flüssigkeit am rechten Rand der Karte ;)
Bay of Fires
Nördlich davon habe ich als eine von vielen die Bay of Fires verzeichnet. Tasmaniens Strände sind wunderschön. Die feinen weißen Sande werden oft von großen Findlingen begrenzt, die mit roten Flechten überwachsen sind. Was für ein Farbspiel! Der perfekte Ort zum Relaxen. Südlich vom Weinglas befindet sich die Insel Maria Island. Mit dem Fahrrad radelten wir hier über die Wiesen, trafen Kängurus, Wombats und uralte versteinerte Muscheln. Bekannt ist die Insel aber vor allem für die Painted Cliffs, die weiß-orange marmorierten Klippen aus Sandstein. Ich habe gleich die ganze Insel so angemalt.
Mit Fetzenfischen tauchen im Kelp
Je südlicher man kommt, desto mehr kleine Inseln und Halbinseln reihen sich um Taasmanien. Der Eagle Hawk Neck ist so eine Halbinsel. Hier kamen wir eigentlich nur lang, weil es dort eine Tauchschule gibt, die kälteresistente Taucher zum Kelp bringen. Im Kelp, das sind diese riesigen Wasserpflanzen, die es eher kühl bevorzugen, leben nämlich die Seedrachen! Ich wollte unbedingt so einen Fetzenfisch mal beim Tauchen treffen. Aber der Tag endete für mich nur auf dem Boot. Das Foto vom Fisch hat meine Reisebegleitung geschossen. Aber ich mag Fetzenfische dennoch und daher haben der Kelp und – nennen wir ihn Bruce – ein weiterer Fetzenfisch sogar einen exponierten Platz in der unteren linken Ecke des Kalenderblattes bekommen.
Es bleibt ein Element: Das Schnellboot ganz im Süden. Mit diesen cruiseten wir um Bruny Island. Sehr rasante Fahrt, der Betreiber hatte sichtlich Spaß daran, seine Passagiere durch seinen Fahrstil zu duschen. Man rast an Seelöwen- und Kormoran-Kolonien vorbei und an sehr hohen, teils bizarr geformten Klippen vorüber. Tasmanien ist wild!
Den Kompass habe ich aus Eukalyptusblättern und -blüten zusammengesetzt.
Und im Meer drumherum?
Im Südpolarmeer rundherum schwimmen ähnlich bizarre Tiere wie es sie an Land gibt. Ein Oktopus ganz oben rechts, ein Handfisch am linken Rand kann man da finden. Muscheln, Korallen, Seesterne und die üblichen Fische der kalten Zonen findet man im 10° C kalten Meer um Tasmanien ebenfalls. 10° C waren es im April, im australischen Sommer dagegen kann man durchaus baden gehen ;)
Diese Inselkarte von Tasmanien war meine erste Karte für diesen Kalender. Sie ist bei weitem nicht so gefüllt wie die anderen Karten. Ich wollte sie kein zweites Mal zeichnen, weil mir selbst wichtig war, eine Entwicklung in diesem Kalenderzyklus zu sehen. Ich hoffe, sie gefällt euch trotzdem!
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