Wie ich den Volcano Park von Big Island auf einem Pick-up entlang fuhr
Aloha again!
Ein kurzes Update, bevor es nach Frisco geht:
Statt Tante Annie hat uns ein Pärchen aus dem Hostel in ihrem Pickup mit zum Volcano Park und zum zweiten Pineapple Park auf der anderen Seite der Insel mitgenommen. 1,5 Stunden auf einem klapprigen Pickup, mit einem seekränkelnden Wikinger, einem Surfboard, Zelt, tausend Taschen und Sprühregen, je näher man den Vulkanen kommt. Also ganz gemütlich da hinten :D
Big Island liegt derzeit auf dem Hotspot, der unter Hawaii brodelt, entsprechend aktiv ist die Erde hier. Wenn man Lava fließen sehen möchte, dann sind die Chancen hier am besten. Aber wir hatten an diesem Tag etwas Pech. Das Wetter isländisch und die Vulkane äußerst zurückhaltend. Also haben wir auf schwarze Lava und diverse Krater geguckt und das war’s. Ein bisschen Dampf und Gestank hier und da, aber mehr auch nicht.
Im anderen Pineapple Park ist Annies Mann der Host. Und zum Zeitpunkt unsere Ankunft abwesend. Wir haben 2 Stunden in einem riesigen großen Anwesen gehockt und nicht gewusst, ob überhaupt noch jemand kommt, wir im richtigen Hostel sind oder das hier eine Neuauflage von „Shining“ wird. Überall haben die Lampen im Haus gebrannt, aber keiner da… spooky! Na, Joseph tauchte dann doch noch auf.
Am nächsten Tag hat er uns frühs mit in die Stadt, nach Hilo mitgenommen. Hat ne Menge unterwegs erzählt. Unter anderem, dass die Hawaiianer früher die Angelhaken, die sie meist um den Hals tragen, aus den Oberschenkelknochen ihrer (toten) Ahninnen gemacht haben. Weil es sonst kein Tier weit und breit gab, das entsprechend große Knochen hat, um daraus einen Haken zu schnitzen. Wenn man die Hawaiianer heute so betrachtet – glaubhaft! In Hilo haben wir reichlich Zeit gehabt, um uns umzusehen. Dabei gab’s einen kleinen japanischen Park und eine Miniinsel zu entdecken. War sehr entspannt da.
Und dann 5 Stunden durch die Insel wieder zurück zu Annie. Eine Busfahrt, die ich wie immer halb verpennt habe. Aber das, was ich gesehen habe, war Klasse! Hohe Klippen, mit dichtem Regenwald und jeder Menge exotischer Bäume, die rot und blau blühen. Erinnert sich jemand an den Film „Hinter dem Horizont“ mit Robin Williams? Blaue Bäume, keine Blätter, nur blaue Blüten. Leuchtend blau! Kamen im Film auch vor. Hier blüht überhaupt alles :) Als wir uns wieder den Vulkanen genähert haben, ist die Vegetation entsprechend ärmer geworden (obwohl da immer noch was grünt und blüht) und das Wetter parallel dazu schlechter. Der Isländer hat mal wieder den „wie Zuhause“-Spruch losgelassen und dann bin ich eingeschlafen.
Heute Morgen haben wir uns von Annie verabschiedet und sind mal wieder in einen Flieger gestiegen. Keine Ahnung, der wievielte Flug das eigentlich war. Hawaii aus der Luft sieht klasse aus. Und dann hat uns Leo vom Flughafen in Honolulu nach Waikiki fahren sollen. Leo fährt Shuttle-Bus. Und das mit Leidenschaft. Völlig auf Partydroge, aber witzig. Wenn es auf dieser Reise eine Konstante gibt, dann sind es die tauben Nüsschen, die uns chauffieren :D Angefangen bei diesem zahnlosen Irren in Damaskus, der ohne Gurte im Auto 180 auf einer Autobahn ohne Fahrbahnmarkierung und mit Geschwindigkeitsbegrenzung bei 110 kmh gefahren ist, zu diesem Typen in Christchurch, der uns direkt an der Bushaltestelle weggefangen hat und den Israeli neben sich die ganze Zeit politisch provoziert hat, über die unzähligen tauben Nüsschen, die selten das Hotel bei ersten Versuch gefunden haben, bis eben zu Leo, der sich immer nur die lustigsten und intelligentesten Leute aussucht, die er fährt. Und alle müssen ein freundliches „Yeah“ drauf haben :D
In diesem Sinne, genießt den Sonnenuntergang!
Mahalo und bis bald
Claudi :)
p.s.: ich vergesse es kein Jahr zu erwähnen: es ist der 5.5. = Karl Marx-Geburtstag! :D
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